Zusätzlich zur musikalischen Ausbildung können jedes Jahr unsere Jungendmusiker an Lehrgängen teilnehmen.

Diese Lehrgänge werden vom Blasmusikverband Rhein-Neckar angeboten und sind in die Schwierigkeitsgrade D1, D2 und D3 unterteilt.

Das Leistungsabzeichen dient dazu, den Jugendlichen neben dem praktischen Musizieren auch Grundkenntnisse in der Musiktheorie und der Gehörbildung zu vermitteln.

Der einwöchige Kurs besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Für beide Teile gibt es kompetente Fachlehrer, die die Teilnehmer auf die anstehenden Prüfungen vorbereiten.
Unsere jungen Musikerinnen und Musiker die teilgenommen haben, wurden von uns sehr intensiv auf die Prüfungsliteratur, die Tonleitern sowie die Theorie vorbereitet.

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Die Dielheimer Jugend bei den D-Lehrgängen in Bad Bergzabern

Am Samstag, den 29.07.2017 war es endlich soweit. Gegen Nachmittag machten wir, 8 Jugendmusiker und –musikerinnen, uns auf den Weg nach Bad Bergzabern, wo die diesjährigen D-Lehrgänge stattfanden. Die D-Lehrgänge sind ein Leistungsabzeichens für uns Musiker, das sich aus einem theoretischen Teil (Musiktheorie) und einem praktischen Teil (Spiel am Instrument) zusammensetzt. Die Prüfungen werden auf 3 aufeinander aufbauenden Niveaus geschrieben: D1 (Bronze), D2 (Silber) und D3 (Gold).

Als wir in der Jugendherberge ankamen wurden wir schon erwartet. Nachdem alle Lehrgangsbelehrungen abgegeben waren, konnten wir unsere Zimmer auch schon beziehen. Diese waren zwar (zumindest teilweise) nicht besonders geräumig, aber sehr modern und gut ausgestattet. Am frühen Abend ging es dann schon mit der ersten Einheit Musiktheorie los, in der uns die Dozenten auf die anstehenden Prüfungen vorbereiteten. Dabei der erste Schock: Nicht nur bei uns Dielheimern gab es 7 D1-Anwärter und nur einen D3-Musiker, auch insgesamt waren von 90 Musikern über 50 für D1 angemeldet. Die erfahreneren Musiker, die bereits D2 oder D3 machten, waren stark in der Unterzahl und der Saal, indem die D1-Musiker Unterricht hatten platzte fast aus allen Nähten. Im Anschluss zur ersten Theorieeinheit hatten wir die erste gemeinsame Orchesterprobe, in der wir die Stücke für unser Abschlusskonzert einstudierten. Die erste Probe lief zwar noch chaotisch ab, es war aber (vor allem für die, die zum ersten Mal dabei waren) eine tolle Erfahrung, einmal mit so vielen Musikern in einem Orchester zu spielen. Nach der Orchesterprobe und dem Abendessen unternahmen wir noch eine kleine Wanderung in die Stadt hinein, bei der uns die Betreuer zeigten, wo wir in Bad Bergzabern eventuell notwendige Besorgungen erledigen konnten. Kurz nach 22 Uhr kamen wir zurück zur Jugendherberge und sind alle, erschöpft von den vielen neuen Eindrücken, recht schnell schlafen gegangen.

Am Sonntagmorgen wurden wir gleich nach dem Frühstück von den Betreuern geschockt: Wir „durften“ einen Eingangstest schreiben. Der Eingangstest war quasi eine echte Theorieprüfung, um festzustellen, wie gut wir von den Vereinen aus vorbereitet wurden und wo die größten Schwierigkeiten lagen. Die Musiker, die den Eingangstest bereits mit fast voller Punktzahl bestanden, konnten diesen als Theorieprüfung anrechnen lassen und direkt den nächsthöheren Theoriekurs besuchen und am Ende der Woche auch die nächsthöhere Theorieprüfung mitschreiben, deren Ergebnis man sich dann anrechnen lassen kann, wenn man den nächsten Lehrgang besucht. Dieses Angebot nahmen auch 3 Musikerinnen und Musiker aus unserem Jugendorchester an. Am restlichen Tag hatten wir, unterbrochen von kleineren Pausen, weitere Theoriestunden, Gehörbildungsunterricht, intensive Arbeit an den Konzertstücken in Registerproben, also Proben in kleineren Gruppen, und natürlich auch die tägliche Gesamtorchesterprobe. Nach dem Abendessen machten die Betreuer mit uns einen kleinen Wettbewerb, bei dem wir in bunt gemischten Kleingruppen gegeneinander antraten. Wir unternahmen eine Wanderung zu einem Aussichtsturm, von dem wir ganz Bad Bergzabern überblicken konnten. Dort mussten wir dann unterschiedliche Aufgaben lösen, beispielsweise Schätzaufgaben, kreative Aufgaben, und unterschiedliche Spiele. Spät abends kehrten wir erschöpft, aber glücklich und mit neu geschlossenen Freundschaften zur Jugendherberge zurück.

Auch der Montag lief nach dem Üblichen Schema ab: Theorieunterricht, Gehörbildung, Registerproben, die Gesamtorchesterprobe und teilweise auch Einzelunterricht, in dem wir mithilfe der für das jeweilige Instrument zuständigen Dozenten unseren Prüfungstücken den letzten Schliff verleihen konnten. Aufgrund von schlechtem Wetter konnten wir am Abend leider nichts mehr unternehmen und verbrachten die Zeit entweder mit Üben oder Gesellschaftsspielen in der Jugendherberge, teilweise erkundeten wir auch nochmal Bad Bergzabern. Die Schlagzeuger jedoch hatten am Abend keine Freizeit: Sie mussten noch ihr Ensemblestück einstudieren, das auch am Abschlusskonzert zu hören (und dank ausgefeilter Choreographie auch zu sehen) war. Sie konnten sich dann am Abend von ihren Zimmerkollegen berichten lassen, wie beim Wikingerschach die Kegel nicht immer nur in Richtung der Klötze geflogen sind, die es umzuschmeißen gilt, sondern hin und wieder auch mal in Richtung der gegnerischen Mitspieler, wobei aber niemand getroffen wurde.

Am Dienstag wurde der übliche Tagesablauf dann abrupt unterbrochen, als Christopher, der organisatorische Leiter des Lehrgangs, bereits um 14 Uhr verkündete, dass wir „ab jetzt Freizeit“ hätten. Wir konnten natürlich nicht ahnen, was er mit „Freizeit“ meinte. Wir ließen uns vom leichten Regen nicht abhalten und gingen in den Bad Bergzaberner Stadtpark um eine große Olympiade abzuhalten. In vielen unterschiedlichen Disziplinen wie Sackhüpfen, Pantomime oder Stiefelkicken musste sich das beste Team beweisen. Beim „Instrumenten-ABC“, bei dem es darum ging, jedem Buchstaben ein Instrument zuzuordnen, mussten manche feststellen, dass „Glaviere“ oder „Nas-Hörner“ (noch) nicht in üblichen Orchestern gespielt. Am Abend hatten wir dann noch etwas Freizeit, die uns tatsächlich zur freien Verfügung stand, außer natürlich den Schlagzeugern, die weiter fleißig an ihrem Stück probten. Spät abends kürte Christopher dann das Gewinnerteam, dem sogar eine Urkunde überreicht wurde. Die übliche Siegprämie aus der großen Süßigkeitentüte durfte natürlich auch nicht fehlen.

Bereits beim Frühstück war am Mittwoch die angespannte Stimmung zu spüren. Es war der Tag vor den Prüfungen und man nutzte jede freie Minute, um nochmal für die Theorie zu Üben oder nochmal seine Prüfungsstücke durchzuspielen. Für die D3-Musiker sollte die Anspannung aber nicht allzu lang anhalten, da Karel, der für sie zuständige Dozent, ihnen anbot, die Theorieprüfung spontan schon am Mittwoch zu schreiben. Dieses Angebot nahmen sie alle dankbar an, um am Donnerstag dann ganz entspannt nur noch die praktische Prüfung bestehen zu müssen. Die restlichen Musiker nutzten den Mittwoch bis spät in die Nacht noch zur Vorbereitung und zum intensiven Üben, wobei sich besonders der ein oder andere Trompeter keine Freunde machte, der meinte kurz nach zehn Uhr abends noch seine Prüfungsstücke üben zu müssen.

Der Donnerstag begann für einige schon sehr früh, die bereits um halb neun Uhr morgens ihre Theorieprüfung schrieben. Da wir aber (fast) alle am Vorabend früh ins Bett sind, waren wir ausgeschlafen und hatten damit keine Probleme. Im Anschluss waren die praktischen Prüfungen, bei denen alle Musiker nacheinander ihre Prüfungsstücke vor der Prüfungskommission, bestehend aus den jeweiligen Instrumentaldozenten, vortragen mussten. Erst kurz vor dem Abendessen war er soweit und auch die letzten hatten sowohl ihre theoretische, als auch ihre praktische Prüfung bestanden. Nach der Generalprobe für das Abschlusskonzert begaben wir uns dann, ausgerüstet mit Leuchtringen und Fackeln auf eine Nachtwanderung durch die angrenzenden Weinberge und den Wald. Was die meisten nicht wussten: Die Betreuer hatten die D3-Musiker und einige Schlagzeuger mit Affenkostümen verkleidet vorgeschickt. So gab es einige kleinere und größere Schreckmomente, wenn plötzlich direkt vor einem ein unheimlicher Affe aus dem Gebüsch sprang.

Nachdem am Freitag die Zimmer leergeräumt, das Schlagzeug verladen und die Tische und Stühle in unseren Probe- und Prüfungsräumen wieder zurückgeräumt waren, machten wir uns mit 2 großen Reisebussen auf den Weg zum Hambacher Schloss. Dort bestaunten wir nicht nur den grandiosen Ausblick und stritten uns, wo ungefähr unsere Heimatorte liegen mussten, sondern wir bekamen auch noch eine Führung, in der wir einiges über das Entstehen der deutschen Nationalflagge erfuhren, die ihren Ursprung am Hambacher Schloss hatte. Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Dielheim, wo wir direkt nach der Ankunft mit Schnitzeln, Hähnchenschlegeln und leckeren Salaten in der Kulturhalle verköstigt wurden. Nachdem wir uns am Buffet gestärkt hatten, waren wir dann soweit und konnten bei unserem Abschlusskonzert zeigen, was wir während der Woche alles gelernt und einstudiert hatten. Dabei wurden nicht nur das bunt gemischte Orchesterprogramm, bestehend aus bekannter Film- und Musicalmusik, Klassik und auch Jazz vorgetragen, sondern auch die Klarinettenensembles, das Querflötenensemble und das Schlagzeugensemble trugen ihre Stücke vor. Das Highlight des Abschlusskonzerts war die Urkunden- und Nadelübergabe. So fand eine tolle Woche voller Musik und Spaß letztlich ihr Ende und den Musikern war allesamt anzumerken, dass sie ihren Spaß hatten und sie vielleicht nächstes Jahr gleich wieder zum nächsten Lehrgang fahren wollen.

An dieser Stelle möchten wir die Gelegenheit nutzen und einigen Leuten danken, ohne die diese Woche so nicht möglich gewesen wäre:

An erster Stelle dem gesamten Dozenten- und Betreuerteam, mit denen wir die Zeit in Bad Bergzabern verbringen durften,

dem Musikverein Dielheim und seinen Helfern die das Abschlusskonzert in Dielheim organisiert haben und besonders unseren Jugendleitern Yvonne Haberkorn und Sebastian Riedling, die uns die Teilnahme an den D-Lehrgängen ermöglichten. Unserem Jugenddirigenten Daniel Feurer, der uns ausgezeichnet auf die Theorieprüfung vorbereitete, den einzelnen Instrumentallehrern, die mit uns die Prüfungsstücke vorbereiteten, und  unseren Fahrern Markus Maier und Sebastian Riedling, die uns in 2 Fahrgemeinschaften nach Bad Bergzabern brachten.

Sebastian Leyer

(weitere Bilder findet ihr in unserer Bildergalerie)